11. April bis 26. April 2024
Vernissage: Donnerstag, 11. April 2024 um 17 Uhr
Ort: Rathaus Stuttgart, 2. Obergeschoss
Die Ausstellung ist von Montag bis Freitag zwischen 8 und 18 Uhr geöffnet.
Den Katalog zur Ausstellung als PDF können Sie hier anschauen und herunterladen (bitte klicken).
2024 ist ein besonderes Jahr für unsere Künstlervereinigung Ligne et Couleur – wir feiern das 65-jährige Bestehen. Entstanden aus einer französisch-deutschen Freundschaft war und ist die treibende Kraft, mit der Kunst über die Grenzen hinweg in Kontakt zu treten, Beziehungen zu pflegen und Trennendes zwischen den Nationen mit Hilfe der Kunst zu überwinden. Umso mehr freut es uns, dass die Teilnahme aus den anderen europäischen Gruppen in Frankreich, Italien, Polen und Schottland an unsere diesjährigen Jahresausstellung so hoch wie noch nie ist. Die rund 60 in der Ausstellung vertreten Künstlerinnen und Künstler zeigen damit, wie anregend dieser künstlerische Austausch ist.
Ausgehend vom diesjährigen Thema „Das Ding und seine Poetik“ haben wir uns künstlerisch auf die Suche nach „dem Ding“ begeben. Eine Spurensuche, die uns darüber nachdenken lässt, woher unsere künstlerische Inspiration kommt. Jedes Ding, mit dem wir in Berührung kommen, welches wir betrachten, löst etwas in uns aus. Was ist das Ding, das uns einen Impuls gibt, das Sehnsüchte weckt, poetische Momente schafft, positive Emotionen hervorruft, uns anregt und berührt? „Das Ding“ kann alles sein – ein Fundstück, ein Ort, ein Raum, ein Objekt, ein Wort oder … Es geht um das, was uns inspiriert und wie daraus unsere künstlerischen Arbeiten entstehen.
Jeder von uns ist eine Sammlerin, ein Sammler von Dingen, die uns berühren. So legen wir im Laufe der Jahre
ein Archiv an Dingen an, auf die wir bewusst oder unbewusst bei unserem architektonischen und künstlerischen Arbeiten zurückgreifen.
Dieses Archiv kann im wahrsten Sinne dinglich sein und die verschiedensten Gegenstände oder Bilder enthalten.
Wir lassen unsere Blicke darüber schweifen, streichen darüber, erfahren sie. Es kann aber auch ein Archiv sein,
das wir in uns tragen, aus Erinnerungen, Stimmungen, Empfindungen und Erfahrungen. Oder auch eine Mischung aus beidem, ein Gegenstand der eine Erinnerung wachruft, eine Stimmung wieder aufleben lässt, ein Duft, ein Ort, der uns Erhabenheit spüren lässt, …
Häufig ist es die Natur, die berührt und inspiriert. Es ist der Respekt vor den Dingen, die die Natur hervorbringt,
die uns staunen lässt, über die Vielfalt und Perfektion im Zusammenspiel von Farbe und Form. Aber auch Gebautes, Architektonisches ist Inspirationsquelle, als direktes Vorbild für eine Zeichnung oder eine Malerei, oder im Rückgriff auf Form und Material, um daraus etwas Neues entstehen zu lassen. Die Erinnerung an Früher, an Erlebnisse und die damit verbunden Emotionen sind ein schier unendlicher Schatz, auf den viele Künstlerinnen und Künstler zurückgreifen.
Und letztendlich gibt es Arbeiten, in denen fast banale alltägliche Gegenstände Grundlage der künstlerischen Auseinandersetzung sind und die dadurch emotional aufgeladen und zu etwas Besonderem werden. Was allen diesen „Dingen“ gemein ist: Sie müssen uns berühren und Emotionen wecken – egal ob Lachen oder Weinen, Ärger oder Glücksgefühl. Ohne diese emotionale Verbindung legen wir sie nicht in unser Archiv, um uns irgendwann davon inspirieren zu lassen.